Facebook für reale Treffen

Wie sich Googles neues Soziale Netzwerk Google+ entwickeln wird, ist aktuell noch komplett offen. Twitter scheint sich in Deutschland nicht recht durchsetzen zu wollen. Die besten Tage von StudiVZ beziehungsweise meinVZ scheinen gezählt zu sein. MySpace beklagt Monat für Monat starke Rückgange der Mitgliederzahlen und auf Facebook nerven stetige SPAMs oder Würmer (wie beispielsweise aktuell der Wurm „Yaaaa!! Es geschieht auf Live Fernsehen!“). Der Hype umd Soziale Netzwerke scheint aktuell also abzunehmen. Aus Freiburg und Heidelberg kommt nun ein akribisches Projekt der Gebrüder Nicolas und Dominic Aman: BlindAd.de. Ziel des neuen Sozialen Netzwerk der Brüder, die derzeit noch studieren ist es, Menschen vom Schreibtisch wieder nach draußen zu bewegen. So soll sich BlindAd.de von anderen Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ unterscheiden. Denn dort passiert der Kontakt- und Gedankenaustausch nur auf virtueller Ebene im Internet. Bei BlindAd hingegen, sollen sich die registrierten Nutzer auch real verabreden, mit ihnen etwas unternehmen und die Mitglieder im wahren Leben kennen lernen. So kann man sich auch nicht mehr hinter einem virtuellen Charakter verstecken. Schließlich weiß im Internet niemand, dass du ein Hund bist, wie ein bekanntes Sprichwort sagt.

One-to-One, One-to-Many, Many-to-Many-Gespräche (also Chats), oder wie sie auch alle heißen, sollen nun wieder mit realen Kontakten stattfinden. Anstatt man sich gegenseitig nur virtuell anstupst oder gruschelt, soll die mit der neuen Plattform nun wieder in real geschehen und echter Körperkontakt entstehen. Auf dem Sozialen Netzwerk liegt der Schwerpunkt im Organisieren und Verabreden von sogenannten „Adventures“ im richtigen, realen Leben, in der echten Natur. BlindAd steht für „Blind Adventure“, also eine Art Blind Date , egal ob Treffen zum simplen Quatschen, zum gemeinsamen Sport, zum Besuch in der Disko oder Kneipe oder eventuell auch zu mehr. So ist das ehrgeizige Ziel der beiden jungen Gründer, die Menschen vom PC weg zu mobilisieren. Ist ein sogenanntes Adventure vorbei, müssen die Teilnehmer sich gegenseitig bestätigen, dass sie da waren. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen quasi, denn erst nachdem man bei dem Treffen war, kann man auf das Profil des anderen Teilnehmers blicken.

So ist BlindAd ein Initiator diverser Flashmobs, wie zum Beispiel einem Gitarren-Flashmob in München. So lassen sich viele Leute mobilisieren und nehmen viele Mitglieder daran teil, können auch mehr Nutzer, die Profile anderer User einsehen. Vor dem Adventure sehen die Teilnehmer voneinander nur deren Vorname, Geschlecht, Alter und ein Mini-Profilbild. Übrigens, auf gruscheln muss man auch bei BlindAd nicht verzichten. Doch anstatt den Gegenüber zu gruscheln oder wie bei Facebook (dort ist BlindAd natürlich auch vertreten) anzustupsen, kann man ihm oder ihr lustige Tierstimmen schicken, zum Beispiel das Gackern einer Henne. Bleibt also zu hoffen, dass das akribische BlindAd.de-Projekt der zwei Brüder ein voller Erfolg wird, damit sich unsere Gesellschaft wieder weg aus dem Netz in die Realität bewegt.

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