Wenn virales Marketing nach Hinten losgeht: Hooligan von Toyota

Das Viralmarketing mächtig in die Hose gehen kann, musste nun der Automobilhersteller Toyota erkennen. Für den Toyota Matrix hat sich Saatchi & Saatchi eine ganz besondere, aber vor allem fragwürdige Kampagne ausgedacht. Man erdachte sich die Kampagne „YourOtherYou“ und die fiktive Person Sebastian Bowler und erstellte für ihn, einem Fußball-Hooligan aus England, ein eigens eingerichtetes MySpace-Profil. Amber Duick aus Los Angeles, Kalifornien bekam von der fiktiven Toyota-Figur diverse E-Mails, angeblich sollten diese Fakemails an Sendungen wie „Versteckte Kamera“ oder „Punk’d“ erinnern. „Superwitzig“: Sebastian Bowler sollte sich angeblich von England nach Kalifornien begeben, um dort Amber Duick ausfindig zu machen, um sich bei ihr vor der Polizei zu verstecken („Amber mate! Coming 2 Los Angeles. Gonna lay low at your place for a bit till it all blows over!“).

Die Frau bekam unter anderem auch eine E-Mail, in der sie eine Rechnung für ein von Bowler zerstörtes Hotelzimmer zahlen sollte. Unter anderem ist im Coronett Motel ein Fernseher zu Bruch gegangen. Jene Mails haben Duick so beängstigt, dass sie Hilfe bei Nachbar, Familie, Freunden und ihrem Exfreund suchte, der mit einer Keule bewaffnet neben Ambers Bett schlafen musste. Sie war sogar so eingeschüchtert von dem ihr unbekannten Bowler, dass sie kaum schlafen, essen oder ihrer Arbeit richtig nachgehen konnte. Zum Ende des „Mail-Terrors“ stellten sich die Schreiben als Gag heraus, ein Freund der Frau wollte sie reinlegen. In der Gerichtsverhandlung, bei der Duick 10 Millionen Dollar Schmerzensgeld forderte, gab Toyota und Saatchi & Saatchi an, dass man die Teilnahme an dieser Social-Media-Kampagne via Klick auf einen Link hätte bestätigen müssen. Da man aber nicht erkennen konnte, wohin der Link führte, war der Frau nicht klar, worauf sie sich einlassen würde.

Die im letzten Jahr gestartete „Yourotheryou-Kampagne“ wurde durch Print- und Plakatanzeigen, sowie durch Banner unterstützt. Freunde konnten dabei andere Personen aufs Korn nehmen, indem man genau Informationen übe reine bestimmte Person übermittelt. Das Opfer bekam Mails (und angeblich auch Anrufe) in den Sebastian Bowler überraschend viel über das Opfer zu wissen schien und damit drohte, das Opfer daheim zu besuchen. Duick bekam ihre erste Mail am 29.März 2009.

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