Bald weniger Bundesliga in der ARD?

Die Sportschau in der ARD, ohne sie hätte der Samstagabend im Fernsehen für den Großteil der männlichen Zuschauer wohl gar keinen Sinn mehr. Auch für die ARD ist die Sportschau mit ihren Zusammenschnitten der Bundesliga ein wahrer Glücksfall, schließlich kann man so Samstag für Samstag tolle Einschaltquoten einfahren und nebenher durch Werbebreaks und Gewinnspiele noch die eine oder andere Mark machen. Da kann man beim Wettbieten um die Bundesliga-Rechte die private Fernsehsender mit Belieben überbieten, schließlich zahlt ja jeder durch seine GEZ-Gebühren (beziehungsweise dem Rundfunkbeitrag) die überteuerten Recht für die Bundesliga mit. Und wenn die DFL mal wieder mehr Geld herausschlagen möchte, dann erhöht man eben den Rundfunkbeitrag wieder. Das System ist nicht wirklich fair, schließlich will nicht jeder die Bundesliga sehen, geschweige denn, sie mitfinanzieren. Die Privatsender (zum Beispiel Sat.1 oder RTL) können nicht aus diesem Topf greifen und müssen die Rechte selbst finanzieren. Klar, dass man dort mit der ARD nicht mithalten kann.

Ein anderes Beispiel sind ja die teuren Rechte für die Champions League, wo ZDF im letzten Jahr einfach mal so mit mehreren Millionen Sat.1 ausstechen konnte. Geht es nun nach dem MRD, dann ist mit dieser unfairen Preistreiberei für Fußball-Rechte bald Schluss, denn der Mitteldeutsche Rundfunk möchte den ARD-Fußballrechte-Etat langfristig reduzieren. Auch diverse Übertragungsrechte für andere Sportarten sollen grundsätzlich diskutiert werden. Besonders Fußball soll hier geprüft werden, denn wie es scheint, scheint besonders in der Sportschau Fußball andere Sportarten zu verdrängen. Der öffentlich-rechtliche Auftrag Sportarten fair und ausgeglichen zu präsentieren, scheint in der Sportschau kaum noch aufzugehen, wenn es nicht gerade Winter ist und Skispringen und Biathlon saisonbedingt omnipräsent ist. 70 Prozent des Sportrechteetats steckt die ARD in Fußball, viel Platz für andere Sportarten ist da also kaum noch. Zumal Fußball nur 29 Prozent der Übertragungszeit ausmacht. Bei den Kosten für Rechte scheint dies alles andere als sinnig. Hier stellt sich dann nur noch die Frage, ob der Apparat ARD mit seinen Gremien überhaupt drauf achtet, ob man dem öffentlich-rechtlichen Auftrag nachgehen möchte oder viel lieber auf tolle Einschaltquoten zielt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare werden moderiert. Es kann etwas dauern, bis dein Kommentar angezeigt wird.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.