Slow TV zu Ostern auf Bildungskanal ARD-alpha

Slow TV, was ist das denn? In unseren schnelllebigen Welt ist doch gar keine Zeit für so etwas! Das sollte man zumindest meinen, wenn man die tägliche Geschwindigkeit nicht drosseln kann. Arbeit, Familie, Einkaufen, Freunde vielleicht noch etwas Freizeit. Dann aber schnell, dass möglichst viel unter einem Hut gebracht werden kann. Dazu kommt noch das Fernsehprogramm mit den scheinbar unendlich vielen Neuigkeiten, immer wieder neue Formate und überhaupt unzählige Programme. Es ist schon ziemlich schwierig mit der Entschleunigung.

Slow TV: ARD-alpha geht in die Vorreiterrolle

Nun, der Bildungskanal ARD-alpha versucht zu den Feiertagen und in der Hauptsendezeit mal ein ganz anderes Format: Slow TV. Es ist zwar keine Neuerfindung des Rades, doch es soll einen Gegenpol zum alltäglichen Angebot im TV schaffen. Und das wird es wahrscheinlich auch tun, denn es gibt zahlreiche Menschen, die sich nach diesen Formaten umsehen. In Norwegen beispielsweise wurde die sieben stündige Zugfahrt zwischen bergen und Oslo, aufgenommen aus dem Triebwagen, ein voller Erfolg. Dem folgte dann auch kurze Zeit später eine 134-stündige Schifffahrt auf den sehr bekannten Hurtigruten. Auch in Deutschland, werden sich einige erinnern, gab es ähnliche Zugfahrten, allerdings, auch wie die bekannte Spacenight auf Bayern Alpha, nur im Nachtprogramm.

Split-Screenshot: die Geigenbaumeisterin Antonia Meyer in ihrer Werkstatt.

Split-Screenshot: die Geigenbaumeisterin Antonia Meyer in ihrer Werkstatt.

Karfreitag (3.4.), Samstag (4.4.) und Ostersonntag (5.4.) wird es jeweils um 20:15 Uhr, also zur Hauptsendezeit, eine Folge von „Mora- Gib Dir echtZeit“ geben. Mora kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Verzögerung oder (Rede)Pause. Passt doch sehr gut!

Mal die Seele baumeln lassen – entstressen ist angesagt

Im Deutschlandfunk-Interview mit Daniel Schrenker, dem Initiator dieses Projekts aus ARD-alpha, gibt er bereits einige Informationen auf das, was uns erwartet. So werden in den drei Folgen Handwerker dargestellt, die keine monotone, sich wiederholende Tätigkeiten ausführen. In der ersten Folge gibt es einen Cello-Bauerin, in der zweiten einen Trockenmaurer und in der letzten einen Uhrmachermeister zu sehen. Schrenker verweis darauf, dass der Informationsgehalt der Tätigkeiten selbst, genauso wie die Motive und das Arbeitsumfeld ideale Faktoren für gutes Slow TV sind. Denn Slow TV bedeutet, dass es keinen Bildschnitt, keinen Sprecher sowie keine Textuntermalung gibt. Das kann schon für den ein oder anderen eine Herausforderung sein. Doch wer sich darauf einlässt, wird belohnt. Es ist die Möglichkeit sich selbst zu bremsen, in Gedanken zu verfallen und die Seele mal baumeln zu lassen. Den Stress mit den Osterfeiertagen einfach mal ablegen.

Für alle, die sich gerne selbst das Interview anhören möchten ist hier der Podcast von Deutschlandfunk verfügbar. Nehmt euch doch einfach mal die Zeit.

Deutschlandfunk: Moderatorin Marietta Schwarz im Interview mit Daniel Schrenker

Und hier noch weitere Impressionen auf das, was uns erwartet.

Der Trockenmaurer Karoly Kovacs bei seiner Arbeit in einem Weinberg in Klingenberg am Main.

Der Trockenmaurer Karoly Kovacs bei seiner Arbeit in einem Weinberg in Klingenberg am Main.

In einer Uhrmacher-Werkstatt.

In einer Uhrmacher-Werkstatt.

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