Peter Lustig, der allwissende Mann mit der Latzhose, ist tot

Deutschland trauert: Peter Lustig, der allwissende Mann mit der Latzhose, ist tot
Sicher kennt ihr Peter Lustig aus der ZDF-Serie „mittendrin“. Noch erfolgreicher war der 1937 in Breslau geborene Moderator mit der Sendung „Pusteblume“, die in „Löwenzahn“ umbenannt wurde. Von 1979 bis 2005 war er in der deutschen Kinder-Medienlandschaft gänzlich präsent. So vielen Kindern beantwortete er in mehr als einem Vierteljahrhundert Fragen aus der Natur. Und auch vor technischen Themen schreckte er nicht zurück. Die Zuschauer liebten ihn.

Jeder kenn das bekannte Intro von "Löwenzahn". Die wohl bekannteste Sendung von Peter Lustig.

Jeder kenn das bekannte Intro von „Löwenzahn“. Die wohl bekannteste Sendung von Peter Lustig. (Quelle: ZDF)

Peter Lustig: Gestalter der Kindheit mehrerer Generationen

Er gestaltete die Kindheit mehrerer Generationen – auch meine. Gerne erinnere ich mich an Sendungen zurück, die mir sonst eher unliebsame Themen näherbrachten. Es gab keine Langeweile, mit Peter Lustig war immer etwas los. Er war wie eine Art Lehrer, nur viel netter, vielleicht sogar wie ein Großvater der Nation. Nie werde ich auch seine bodenständige Art und seinen charmanten Wortwitz vergessen – genauso wie sein Markenzeichen: die Latzhose. Auch sein Bauwagen ist Kult. Mal ehrlich: Habt ihr euch als Kind nicht öfter gedacht, da würdet ihr auch gerne ein- und ausgehen?

Ein Allroundtalent: Peter Lustig als Kreativ-Genie verschiedener Genres

Nach Angaben von ZDF ist Peter Lustig am gestrigen Tage von uns gegangen: im Alter von 78 Jahren, im Kreise seiner Liebsten. Die Nachricht vom Tode schockierte sicher viele. Auch ich bin betroffen von der Meldung, die mich traurig stimmt. Ein ganz Großer der Branche verabschiedet sich: heimlich, still und leise. Sein Platz bleibt leer. Und sicher wird es keinen Nachfolger geben, der auch nur annähernd so viel Kompetenz und Fingerspitzengefühl wie der Nickelbrillen tragende Peter Lustig mit sich bringen wird. Schon früh zog es den sehr erfolgreichen Fernsehmoderator Lustig zu den Medien. Er absolvierte eine Ausbildung als Rundfunkmechaniker, ehe er Elektrotechnik studierte. Nach erfolgreich absolviertem Studium verschlug es Lustig zum amerikanischen Radiosender AFN, wo er als Toningenieur tätig war. Dann wechselte er zum SFB. Seinen Horizont erweiterte er in immer mehr Themenfeldern: So schrieb der vielseitig talentierte junge Mann aus Breslau nebenbei Hörspiele, arbeitete als Dozent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin und moderierte die „Wolpertinger Wochenschau“ für den BR.

https://www.youtube.com/watch?v=kOtLbYY_NDI

Schwere Krankheit zehrte an Peter Lustig: von der Erfolgswelle in den Tod

Sein Wechsel zum ZDF brachte Peter Lustig endgültig auf die Erfolgsspur. Mit „Löwenzahn“ erreichte er ein breites Publikum. Er sammelte unendlich viele Sympathiepunkte und war als Autor und Protagonist der Erfolgsserie unabdingbar. Doch schnell gesellten sich zu den Sonnenseiten auch weniger schöne Stunden. 1984 erkrankte Lustig an Lungenkrebs. Sieben Operationen folgten. Er lebte fortan nur noch mit einem Lungenflügel. Trotz der Strapazen gab er niemals auf, widmete sich voll und ganz seinen Fernsehproduktionen und schöpfte immer wieder neue Kraft. Im Jahr 2005 aber erklärte er dann seinen Rückzug – nicht zuletzt aufgrund seiner gesundheitlichen Situation. Die Nachricht erschütterte, war aber durchaus verständlich. Er zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück, war aber natürlich immer noch in den Köpfen tausender Fans präsent. So erfreute es eine große Anhängerschar, als Lustig 2007 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde. Nun aber wird es ruhig um den sympathischen Moderator, der gestern in der Nähe von Husum verstarb. Gedenken wir in Stille und danken Peter Lustig für all die schönen Momente vor dem TV.

Ein letztes Mal für Peter Lustig – die Löwenzahn Titelmelodie

https://www.youtube.com/watch?v=vhmgPDugBrQ

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert