Newtopia – von heute auf morgen plötzlich vorbei

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Im Februar 2015 folgten 15 Menschen unterschiedlicher Herkunft dem Ruf des Fernsehsenders Sat1 und zogen in eine verlassene Scheune, um eine neue Gesellschaft zu gründen. So lautete zumindest der Auftrag von Newtopia Deutschland. Doch es sollte alles ganz anders kommen.

Am Anfang von Newtopia war das Nichts

Als die Pioniere bei Einbruch der Nacht auf dem Newtopia Grundstück ankamen, das sie das nächste Jahr über bewohnen sollten, stellten sie schnell fest: Es gibt nichts.
Lediglich eine große, leere Scheune als Wohn- und Schlafstätte, zwei Kühe, die Milch geben und einige Hühner, die Eier liefern. So sah die Basis der neuen Gesellschaft aus. Doch anstatt sich darauf zu besinnen, wurde in den ersten Tagen vor allem eine Sache deutlich: Die Pioniere wollten nicht auf den »Luxus« verzichten, den sie von draußen kannten. Strom, warmes Wasser und ein Ofen mussten her. Noch bevor sie Herr der Finanzen werden konnten, war das Newtopia-Startkapital von 5000€ auch schon ausgegeben. Die ersten Schulden wurden angehäuft, das Publikum mit Sätzen wie: »Am Ende kaufen die uns eh jeden Scheiß ab und machen die Kasse wieder voll!« vergrämt. Kein guter Start.

Anstatt zu sparen, wurde eine Küche gekauft, die ersten Schuldner wurden sauer und das Publikum zunehmend schlechter auf die Pioniere zu sprechen. Spätestens als sich die Produktion in das Geschehen einmischte und das Publikum für dumm verkaufte, ging es mit den Quoten, zurecht, bergab.

Sex, Drugs and Rock’n’Roll

Das bekamen die Zuschauer nach etlichen Monaten des Stillstands bei Newtopia zu sehen: Candy, auch liebevoll »Biberschwanz« genannt, fiel über die damals neue Bewohnerin Vicky her; das erste Ringelpiez mit Anfassen, das man zu sehen bekam. Candy wurde hinausbefördert und kam einige Tage später wieder zurück: um Gras zu rauchen und wieder rausgeworfen zu werden. Und der Rock’n’Roll, ja, der kam in den letzten drei Tagen auch nicht zu kurz. Plötzlich knutschte Derk mit Yasmin am Lagerfeuer, Enrico bestieg Julica in der letzten Nacht, die am nächsten Tag den Heiratsantrag ihres Freundes annehmen sollte, und Nils bekam zu hören, was das Publikum seit Monaten von ihm dachte: »Du bist der unbeliebteste Pionier seit immer, selbst Candy hast du weit zurückgelassen!«, wie seine Mutter ihm am Telefon mitteilte.

Man kann sich sicher sein:

Hätten die Pioniere die Action, die sie uns in den letzten drei Tagen geboten haben, die Staffel über durchgezogen – die Quoten wären nach oben geschossen und Newtopia hätte realisiert werden können! Stattdessen wurde das Projekt über Nacht dem Boden gleich gemacht und treue Zuschauer mussten sich von den liebgewonnen Pionieren verabschieden. Nicht zuletzt denken wir an Kate, die im Projekt »Gartenbau« förmlich aufgegangen ist. Seitdem wissen wir: Ein Garten lebt und kann einer ganzen Nation ans Herz wachsen.

Jazz

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